Was man über die vegane Ernährung von Katzen wissen sollte
Nach den Erfahrungsberichten und dem Ratgeber zur veganen Hundeernährung von Experten geht es heute um die pflanzliche Fütterung von Katzen.
Zuerst werden drei häufige Vorurteile darüber widerlegt. Dann erfährst du, welche Nährstoffe für Katzen besonders wichtig sind.
Vorurteil Nr. 1: Katzen pflanzlich zu ernähren ist nicht artgerecht und unnatürlich
Der Begriff artgerecht wird benutzt, um auszudrücken, dass die Tierhaltungsformen an die natürlichen Lebensbedingungen und Verhaltensweisen von Tieren angelehnt sind. Es wird hierdurch – vorrangig von der Tierprodukte-Industrie – suggeriert, zumindest einige ihrer Bedürfnisse würden berücksichtigt. Doch die Haltungsbedingungen der sogenannten „Nutztiere“ sind nicht ansatzweise artgerecht, sondern erzeugen großes Tierleid.
Zudem muss man bedenken, dass es sich auch bei unseren tierischen Mitbewohnern nicht um Wildtiere handelt. Sie sind domestiziert und haben sich an das Leben mit Menschen angepasst. Hauskatzen werden gefüttert und erlegen ihr Futter nicht selbst. Daran ist per se nichts natürlich.
Damit unsere Tiere glücklich und zufrieden leben können, müssen ihre Bedürfnisse gestillt werden. Um ihre Ernährungsbedürfnisse zu erfüllen, brauchen sie leckeres, möglichst abwechslungsreiches und gesundes Futter mit allen notwendigen Nährstoffen. Und genau das ist auch bei Katzen durch eine vegane Ernährung möglich, nur komplizierter als bei Hunden. Übrigens enthalten auch konventionelle Futtermittel Zusatzstoffe, da dies unvermeidbar ist!
Vorurteil Nr. 2: Es ist ungesund, Katzen rein pflanzlich zu füttern
Das ist keineswegs der Fall, wenn Katzen korrekt vegan ernährt werden und sie alle notwendigen Nährstoffe in der richtigen Menge und Qualität bekommen. (Mehr dazu weiter unten.) Es existieren auf dem Markt inzwischen einige vegane Alleinfuttermittel für Katzen. Auch gibt es Ergänzungsfuttermittel, z. B. ein Präparat mit Omega-3-Fettsäuren, die man zusätzlich zum Futter geben kann. Um die Bedarfsdeckung seiner Katze sicherzustellen, sollte aber ein auf die pflanzliche Ernährung spezialisierter Tierarzt aufgesucht werden.
Darüber hinaus kann die vegane Ernährung auch bei Katzen helfen, Erkrankungen vorzubeugen. In fleischhaltigen Futtermitteln gibt es Rückstände von Antibiotika und Medikamenten, die sich in den Organen ablagern. Einige Hersteller von konventionellem Tierfutter fügen ihren Produkten auch noch minderwertige Zutaten wie z. B. Geschmacksverstärker und Zucker hinzu.
Vorurteil Nr. 3: Vegane Ernährung von Katzen ist übertrieben und unnötig
Aus tierethischer Sicht sollen nichtmenschliche Lebewesen nicht unnötig leiden, was aber bei der Erzeugung von Tierprodukten der Fall ist.
Übrigens: Wer meint, für konventionelles Tierfutter würden nur „Schlachtabfälle“ verwendet, die durch die Erzeugung von Waren für den menschlichen Verzehr anfallen, liegt falsch. Zunehmend werben Futtermittelhersteller beispielsweise mit Formulierungen wie reines Muskelfleisch kaufwillige Kunden an. Diese Unternehmen verdienen Milliarden und unterstützen den Profit der Fleischindustrie. Zudem führen viele von ihnen noch immer grausame Tierversuche für ihre Produkte durch.
Hier findest du weitere Gründe für die rein pflanzliche Ernährung von Katzen und Hunden.
Für Katzen besonders wichtige Nährstoffe
Zur Gesunderhaltung benötigen Katzen neben Proteinen, Fetten und Ballaststoffen weitere notwendige Nährstoffe wie Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Einige davon sind für sie extrem bedeutsam und sogar lebenswichtig! Diese müssen besonders berücksichtigt und in den Futtermitteln im richtigen Maß enthalten sein bzw. supplementiert werden. Diese Stoffe erfüllen verschiedene Funktionen:
- Proteine erhalten die Körpersubstanz.
- Fettsäuren Linolsäure und Arachidonsäure für Haut und Fell und zur Bildung hormonähnlicher Stoffe.
- Taurin zur Synthese der Gallensalze.
- Vitamine A, B3 (Niacin), B12, C, D, E, K, Thiamin und Biotin B. für den Knochenstoffwechsel, gesunde Haut und Fell, die Sehkraft und das Immunsystem.
- Mineralstoffe wie Calcium, Kalium, Magnesium, Phosphor, Eisen, Jod, Selen und Zink sind lebensnotwendige Substanzen; z. B. wichtig für Herz, Muskeln und Skelett.
- L-Carnitin (Eiweißverbindung) für die Herzfunktion.
- Arginin und Methionin sind essenzielle Aminosäuren zum Aufbau von Körpereiweißen und für den Harnstoffzyklus.
Zum Schluss ein kurzer Appell
Bei dem Thema leidfreie, vegane Ernährung – egal ob für Mensch oder Tier – geht es vorrangig um Ethik. Darum, was wir tun sollen, um gut und somit moralisch zu handeln. Und hier muss zwangsläufig das Wohl aller im Fokus stehen, die von einer möglichen Handlung betroffen sind bzw. sein werden. Das sind in diesem Fall die Tiere, die unter der Erzeugung der Tierprodukte leiden müssen und die Katzen, die gesundes Futter benötigen. Weil durch Tierprodukte zwangsläufig Tierleid erzeugt wird, sollen diese vermieden werden. Da es möglich ist, Katzen pflanzlich zu füttern, sollte sich jeder Katzenhalter zumindest darum bemühen, dies umzusetzen. Denn jedes Lebewesen hat es verdient, ein würdevolles Leben ohne unnötiges Leid zu führen.
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Über das Magazin
Dieses Magazin gehört zu Nadine Stahlschmidts Onlineshop love & peas – dem Shop für veganes und tierfreundliches Hunde- und Katzenfutter. Unsere Artikel informieren über vegane Tiernahrung. Außerdem bieten wir Dir interessanten Content rund um die Themen Veganismus und Tierrecht.